Lackschichtmessung am Auto

Nachlackierungen, Reparaturen und Schäden am Lack sichtbar machen

Der Lack eines Autos glänzt oft makellos, doch der äußere Eindruck kann täuschen. Viele Vorschäden, Nachlackierungen oder Spachtelarbeiten sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Genau hier setzt die Lackschichtmessung an. Mit modernster Messtechnik wird die Dicke der einzelnen Lackschichten exakt ermittelt – und damit Klarheit über den tatsächlichen Zustand des Fahrzeugs geschaffen.

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Was ist eine Lackschichtmessung?

Eine Lackschichtmessung, auch Lackschichtdickenmessung genannt, ist ein Verfahren zur Bestimmung der Lackdicke in Mikrometern (µm). Mit speziellen Messgeräten wird geprüft, ob der Lack original ist oder ob Abweichungen auf Reparaturen, Nachlackierungen oder Spachtelarbeiten hindeuten.

Lackierung Typische Schichtdicke Merkmale Bedeutung
Werkslackierung 80–160 µm Sehr gleichmäßig durch Roboter aufgetragen Hinweis auf Originalzustand
Reparaturlackierung 180–250 µm oder mehr Manuell aufgetragen, leichte Abweichungen möglich Indiz für Reparatur oder Nachlackierung

Abweichungen von den Herstellervorgaben sind ein klares Signal für Eingriffe an der Karosserie. Eine professionelle Lackschichtmessung schafft hier Transparenz und bildet eine sichere Grundlage für Kauf, Verkauf oder Schadensbewertung.

Wann ist eine Lackschichtmessung sinnvoll?

Eine Lackschichtmessung ist immer dann sinnvoll, wenn es um die objektive Bewertung des Fahrzeugzustands geht.

Anwendungsfälle sind:

Mit einer professionellen Lackschichtmessung haben Sie somit ein Werkzeug, das bei Kauf, Verkauf, Leasing und Schadensregulierung für Klarheit sorgt und finanzielle Sicherheit bietet.

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Welche Ergebnisse liefert eine Lackschichtmessung?

Die Lackschichtdickenmessung zeigt, ob ein Fahrzeug werkslackiert oder bereits nachlackiert bzw. gespachtelt wurde. Abweichungen von den Herstellervorgaben liefern dabei die entscheidenden Hinweise.

Lackierung Normale Schichtdicke Interpretation
Werkslackierung ca. 80–160 µm Originalzustand, keine Eingriffe erkennbar
Reparaturlackierung ca. 180–250 µm Nachlackierung, meist nach Reparatur oder Unfall
Spachtelarbeiten ab 300 µm und mehr Klarer Hinweis auf Karosserieschaden und Instandsetzung

Diese Werte sind für Käufer, Verkäufer, Versicherungen und Leasinggesellschaften entscheidend, da sie verdeckte Vorschäden sichtbar machen und eine objektive Grundlage für Preisverhandlungen und Schadensregulierung schaffen.

So funktioniert die Lackschichtmessung

Eine Lackschichtdickenmessung wird mit speziellen Geräten durchgeführt, die zerstörungsfrei arbeiten. Sie messen die Dicke der Lackschichten in Mikrometern (µm) und decken so Unterschiede zwischen Werkslack und Reparaturlack auf.

Magnet-Induktionsverfahren

Dieses Verfahren eignet sich für Stahlkarosserien. Das Gerät erzeugt ein Magnetfeld, dessen Veränderungen Rückschlüsse auf die Lackdicke zulassen. Es ist die gängigste Methode bei Fahrzeugen mit Karosserie aus Stahlblech.

Wirbelstromverfahren

Hierbei wird ein hochfrequentes Magnetfeld genutzt, das auch auf Aluminiumteilen funktioniert. So können auch moderne Fahrzeuge mit Leichtbaukarosserien zuverlässig geprüft werden.

Ultraschallverfahren

Bei Kunststoffteilen wie Stoßfängern oder Verkleidungen liefern klassische Verfahren keine Ergebnisse. Hier kommt Ultraschall zum Einsatz: Das Gerät misst die Lackschichtdicke durch Schallwellen. Da die Technik komplex und teuer ist, ist sie vor allem bei Gutachtern und Fachwerkstätten verbreitet.

Lackschichtmessung bei Leasingrückgabe

Bei der Rückgabe eines Leasingfahrzeugs kommt es oft zu Diskussionen über Lackschäden oder Nachlackierungen. Viele Leasinggeber versuchen, auch kleine Auffälligkeiten als kostenpflichtige Mängel abzurechnen.

Mit einer professionellen Lackschichtmessung sichern Sie sich ab:

  • Eindeutige Dokumentation des Lackzustands vor der Rückgabe
  • Nachweis fachgerechter Reparaturen, falls Arbeiten durchgeführt wurden
  • Schutz vor ungerechtfertigten Nachforderungen durch klare Messergebnisse

 

Damit bietet die Lackschichtdickenmessung im Leasingbereich Rechtssicherheit und finanzielle Vorteile – denn sie verhindert, dass Sie für Schäden zahlen, die gar nicht bestehen.

 

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Häufige Lackfehler und Schäden, die sichtbar werden

Manche Versicherungen versuchen, Gutachterkosten zu kürzen oder gar nicht zu übernehmen. Typische Argumente:

  • „Die Kosten sind zu hoch.“
  • „Ein Kostenvoranschlag hätte gereicht.“
  • „Der Gutachter wurde nicht von uns empfohlen.“


Unsere Empfehlung:

  • Lassen Sie sich von solchen Aussagen nicht verunsichern.
  • Ihre freie Gutachterwahl ist gesetzlich geschützt.
  • Wir dokumentieren alle Positionen transparent, damit Ihre Ansprüche durchsetzbar bleiben.

Bei Problemen unterstützen wir Sie mit unserem Netzwerk aus Verkehrsrechtsanwälten.

Häufige Lackfehler und Schäden, die sichtbar werden

Eine Lackschichtmessung macht nicht nur Unfallschäden sichtbar, sondern auch Lackierfehler und typische Umwelteinflüsse, die den Fahrzeugwert mindern können.

Umwelteinflüsse, die den Lack beschädigen

Steinschlag

kleine Abplatzungen, oft an Motorhaube und Kotflügeln

Hagel und Sturm

Dellen und Mikrorisse in der Lackoberfläche

Vogelkot und Baumharz

ätzend, kann Lack dauerhaft verfärben

Saurer Regen und Rost

beschädigen die Schutzschicht langfristig

Typische Lackierfehler nach Reparaturen

Hologramme

Schlieren nach dem Polieren

Wolkenbildung

bei Metallic-Lackierungen

Bläschen oder Staubeinschlüsse

in der Oberfläche

Randmarkierungen oder Verlaufsstörungen

„Orangenhaut-Effekt“

Eine Lackschichtdickenmessung deckt solche Abweichungen zuverlässig auf und zeigt, ob Reparaturen fachgerecht oder nur oberflächlich ausgeführt wurden.

Alternativen und Grenzen der Lackschichtmessung

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Eine professionelle Lackschichtmessung ist die zuverlässigste Methode, um Nachlackierungen und verdeckte Schäden zu erkennen. Dennoch gibt es Autofahrer, die auf Alternativen zurückgreifen:

  • Eigenmessung mit günstigen Lackschichtdickenmessgeräten: Diese Geräte sind im Handel erhältlich, liefern aber ohne Fachwissen nur bedingt verwertbare Ergebnisse. Laien können die Werte meist nicht korrekt interpretieren.
  • Optische Prüfung: Manche Mängel wie Farbunterschiede oder Polierschlieren lassen sich mit dem bloßen Auge erkennen – viele Abweichungen in der Schichtdicke bleiben aber unsichtbar.
  • Werkstattberichte oder Reinigungstechniken: Werkstätten dokumentieren Reparaturen, manche Fahrzeughalter investieren in Reinigungsgeräte wie Ozongeräte zur Fahrzeugpflege. Diese verbessern zwar die Optik oder den Geruch im Innenraum, sind aber kein Ersatz für eine objektive Lackanalyse.

Grenzen der Lackschichtmessung

Auch die präziseste Messung hat ihre Grenzen:

  • Sehr dünne oder gleichmäßige Nachlackierungen können schwer von Werkslack zu unterscheiden sein.
  • Sensorbereiche und Kunststoffteile erfordern spezielle Verfahren wie Ultraschall oder die Musterblech-Methode.
  • Interpretation ist entscheidend. Nur ein erfahrener Gutachter kann aus den Werten rechtssichere Schlüsse ziehen.

Alternativen können im Alltag helfen, liefern aber keine Sicherheit. Wer Gewissheit braucht – ob beim Gebrauchtwagenkauf, Leasing oder Schadenfall – kommt an einer professionellen Lackschichtmessung nicht vorbei.

Häufige Fragen zur Lackschichtmessung

Bei einer Werkslackierung liegt die Dicke in der Regel zwischen 80 und 160 µm. Werte darüber deuten auf Nachlackierungen oder Reparaturen hin.

Es gibt Messgeräte für den privaten Gebrauch, doch ohne Fachwissen sind die Ergebnisse schwer zu interpretieren. Nur ein Kfz-Sachverständiger kann die Messwerte korrekt deuten und rechtssicher dokumentieren.

Die Kosten liegen meist zwischen 80 und 150 Euro, abhängig vom Fahrzeugtyp und Umfang der Dokumentation. Im Rahmen eines Gutachtens (z. B. Unfall- oder Wertgutachten) ist die Messung oft bereits enthalten.

Ja. Messergebnisse, die von einem unabhängigen Sachverständigen erstellt wurden, sind rechtssicher und werden von Versicherungen, Werkstätten und auch vor Gericht anerkannt.

Viele Fahrzeuge werden als „unfallfrei“ angeboten, obwohl sie nachlackiert oder repariert wurden. Mit einer Lackschichtmessung lassen sich solche verdeckten Vorschäden nachweisen – ein entscheidender Vorteil bei Preisverhandlungen.

Ja, allerdings nur mit speziellen Verfahren wie der Ultraschallmessung. Alternativ nutzen Profis die Musterblech-Methode, um verlässliche Ergebnisse zu erzielen.

Ihr direkter Weg zum unabhängigen Gutachten

Nach einem Unfall zählt vor allem eines: schnelle und verlässliche Hilfe. Genau dafür stehen wir Ihnen als unabhängige Kfz-Gutachter zur Seite. Wir kümmern uns um die vollständige Schadenaufnahme, die Erstellung des Gutachtens und, wenn gewünscht, auch um die direkte Weiterleitung an Ihre Versicherung oder Ihren Anwalt.