Ausfallzeit

Ausfallzeit bezeichnet im Zusammenhang mit KFZ-Gutachten den Zeitraum, in dem ein Fahrzeug nach einem Schaden oder Unfall nicht genutzt werden kann. Diese Zeitspanne erstreckt sich von der Schadensfeststellung bis zur vollständigen Reparatur oder Wiederbeschaffung des Fahrzeugs und ist vor allem bei Haftpflicht- und Kaskoschäden von zentraler Bedeutung.

Wie wird die Ausfallzeit berechnet?

Die Dauer der Ausfallzeit hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Art und Schwere des Schadens
  • Verfügbarkeit von Ersatzteilen
  • Arbeitskapazität der Werkstatt
  • Beginn und Abschluss der Reparatur

Für die Einschätzung der Ausfallzeit wird in der Regel das Gutachten eines sachkundigen KFZ-Gutachters herangezogen. Darin ist angegeben, wie viele Tage die Reparatur in Anspruch nehmen wird bzw. wie lange es dauert, falls das Fahrzeug als Totalschaden gilt und ersetzt werden muss.

Bedeutung für die Schadenregulierung

Die Ausfallzeit spielt eine zentrale Rolle für die Schadenregulierung im Rahmen von Versicherungsfällen. Während dieser Zeit steht dem Geschädigten häufig eine Nutzungsausfallentschädigung oder ein Mietwagen zu. Die Berechnung der Ausfallentschädigung richtet sich nach Dauer und Fahrzeugtyp. Versicherer orientieren sich in der Regel an Tabellenwerken, etwa der sogenannten „Schwacke-Liste“, um Tagessätze festzulegen.

Unterschied zwischen Reparatur- und Wiederbeschaffungsdauer

Bei einem reparablen Schaden kostet die Ausfallzeit in der Regel so lange, wie die Reparatur laut Gutachten dauert. Ist das Fahrzeug jedoch ein wirtschaftlicher Totalschaden, richtet sich die Ausfallzeit nach der Wiederbeschaffungsdauer. Diese bezeichnet den Zeitraum, der üblicherweise benötigt wird, um ein gleichwertiges Ersatzfahrzeug zu beschaffen. Üblicherweise wird eine Wiederbeschaffungszeit von etwa 14 Tagen angenommen, kann aber je nach Marktlage abweichen.

Mehrwert der Ausfallzeit für Geschädigte und Versicherte

Das Konzept der Ausfallzeit dient dazu, Betroffenen während der Nichtverfügbarkeit ihres Fahrzeugs einen finanziellen Ausgleich zu bieten. Dieser Anspruch hilft, unerwartete finanzielle Einbußen zu vermeiden, beispielsweise durch die Kosten für einen Mietwagen oder den Wegfall der eigenen Mobilität. Für viele Unfallgeschädigte ist die sachkundige Festlegung der Ausfallzeit durch ein KFZ-Gutachten ein wichtiger Schritt in der zügigen Regulierung des Schadensfalles.

Infobox (Praxistipp):
Wer auf die Nutzungsausfallentschädigung statt auf einen Mietwagen zurückgreifen möchte, sollte unbedingt darauf achten, während der gesamten Ausfallzeit nachweislich auf einen Mietwagen zu verzichten. Andernfalls kann es zu Abzügen oder sogar zum Ausschluss des Anspruchs kommen.